Tag #05 in Thailand – von Bangkok nach Ayutthaya

Na, das wurde ja auch langsam Zeit, heute ging es weiter. Wir sind raus aus Bangkok und sind – siehe da, danke Seb – wir sind in Ayutthaya (*DANKE SEB 😈*). So viel zu unserem versprochenen Plan… wir lassen uns halt einfach treiben, selbst der kleinste Anstoß aus > 8000 km Entfernung kann Einfluss auf unsere Reiseroute nehmen.

Aber, zunächst als kurzen Rückblick: gestern Abend waren wir zum Abschluss noch auf der Khao San Road, was wohl DIE Touristen-/Spaßmeile schlechthin in Bangkok sein soll. Und was sollen wir sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Es gab Krokodil am Grillspieß, Tattoos bei denen vermutlich keine Fragen gestellt werden, Lachgas (wtf?), maßgeschneiderte Anzüge, Thaimassagen aller beliebigen Körperteile (jedoch augenscheinlich erstmal ohne Happy End, solange sie direkt an der Khao San angeboten wurden), frittierte Skorpione am Stiel, halbseidene aber mit hoher Wahrscheinlichkeit recht konkrete Dienstleistungen (mit Happy End) in den Nebengebäuden mit roter Leuchtreklame, interessanterweise ziemlich gute Livemusik und Mr. Roti. Und das waren jetzt mal nur einige der Dinge, die einem unbewaffneten europäischen Auge als außergewöhnlich auffielen… Rotis sind extremst leckere thailändische Crepes mit Banane, Schokolade und/oder anderen Köstlichkeiten (Sorry, kein Foto, ich Pappnase).

Außerdem haben wir Justin aus Kanada getroffen, er ist Teil des Comedy Club und lebt seit Jahren in Thailand… toller Typ 🙂 Er findet unseren langfristigen Plan durch Kanada zu düsen gut, das finden wir auch gut. Seine Comedy Show haben wir leider nicht mehr gucken können, dafür haben wir es nicht mehr lang genug auf der Straße des Wahnsinns ausgehalten. Die Fahrt zurück zu unserem Hostel haben wir uns dieses Mal mit einem Tuktuk versüßt. Das sind so… rollerartige Gefährte mit Kabine hinten dran, wo man sich reinquetscht. Allerdings sollte man sich nicht reinquetschen ohne mit dem Fahrer vorher einen ordentlichen Preis ausgehandelt zu haben. In unserem Fall war das ein bisschen mehr als die Hälfte dessen, was der Fahrer vorgeschlagen hat. Wir haben ihn von 200 auf 120 Baht runterhandeln können und zwar ohne, daß es seine Stimmung vermiest hätte 🙂 Und man muss auch dazusagen „für uns beide“… sonst ist wohl eine Überraschung bei der Ankunft noch nicht ausgeschlossen. Die Fahrt selbst war auch ein Abenteuer für sich, die Dinger haben für ihre kleine Größe einen ziemlich großen und lauten Motor und der Fahrer weiß den auch zu einzusetzen.

Kleine Notiz am Rande… wir haben uns inzwischen so gut an die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt, daß wir abends im offenen Restaurant 26° und 72% relative Luftfeuchtigkeit als recht kühl empfinden, uns einen Pulli überziehen und uns wünschen, wir hätten doch die lange Hose angezogen (auch wegen der Mücken). Nachts im Hostel stellen wir unsere Klimaanlage auch auf etwa 25° – 27°, sonst friert man ja beim Schlafen. Wie soll das mit uns enden, wenn wir eines Tages wirklich in Kanada ankommen sollten?

Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Ayutthaya. Ayutthaya liegt etwa 80 km nördlich von Bangkok, die Zugfahrt hat 1,5 Stunden gedauert und uns unfassbare 28 Thailändische Bath gekostet. Das sind umgerechnet etwa 0,76€ – zusammen für zwei Tickets. Das ist weniger als ein halber ct pro Nase pro Kilometer, das muss man sich mal reintun. In Köln käme eine Nase dafür nicht mal vom Wiener Platz zum Bahnhof Mülheim.

Schon das Einsteigen war ein Abenteuer. Ein Aufseher am Bahnsteig ordnet alle Fahrgäste nach einem für uns undurchsichtigem System zwischen den Gleisen an indem er lautstark auf uns in thailändisch einredet und auch gerne mal seine Trillerpfeife zur Unterstreichung einsetzt. Ein Schelm, wer hierbei an einen Schafshirten denkt 🙂 Wir gehorchen freundlich lächelnd, wer möchte denn schon einem Mann in Militäruniform mit Trillerpfeife widersprechen? Der Zug selbst… ach, seht Euch die Fotos an.

In Ayutthaya angekommen, suchen wir uns erstmal eine Kleinigkeit zu Essen in der Nähe des Bahnhofs. Anschließend verhandeln wir mit einem Tuktuk-Mann uns für weniger als 100 Baht zu unserem Hostel mit dem hübschen Namen Slowtree zu fahren, aber er ließ sich nicht erweichen. Also gehen wir zu Fuß, auf Google Maps sah es nämlich nicht weit weg aus. So täuschten wir uns und nahmen einen Mordsfußweg mit vollem Gepäck auf uns. Die Brücke über den großen Fluß namens Pasak glich hierbei einer Art Stadtautobahn.

Im Hostel angekommen breiteten wir nichts Böses ahnend unsere Sachen aus, machten uns etwas frisch und zogen uns um. Schließlich galt es noch ein wenig von Ayutthaya zu sehen und vielleicht auch noch ein frisches Bierchen zu bekommen.

Und so sah unser unser Abendessen aus:

Pad Thai mit Gemüse 🙂 Eines der absoluten Standards hier in Thailand, so ein Gericht kostet gerne mal nur 50 THB (=1,35€)

Im Anschluss an diesen doch recht fröhlichen Abend sollten wir in dieser Nacht aus guten Gründen viele sehr interessante Dinge über das Leben der Bettwanzen lernen….

Eine Antwort auf „Tag #05 in Thailand – von Bangkok nach Ayutthaya“

  1. Ahja, der Hotelaufenthalt des Grauens… *double facepalm*. Ist eben echt abenteuerlich dort drüben, gelle. Und gern geschehen. 😉
    An die Brücke kann ich mich übrigens auch erinnern, da bin ich auch langewatschelt. Total bescheuert. o.O

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